Geschwollene Füße: Ursachen, Vorbeugung und Behandlung

Es ist ein Phänomen, von dem viele Menschen und sowohl Frauen als auch Männer betroffen sind: geschwollene Füße. Die Schwellung hat unterschiedliche Gründe, die von harmlos bis schwerwiegend reichen können. Mehr zu Ursachen, Vorbeugung und Behandlung erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze zu geschwollenen Füßen

Sind Ihre Füße geschwollen, kann das verschiedene Ursachen haben. Die Auslöser reichen von einem langen Tag auf den Beinen bis hin zu Nierenversagen.

Oft hilft schon das Hochlagern der Beine oder die Kühlung der betroffenen Stellen. Kehren die Beschwerden und weitere Symptome immer wieder zurück, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Wasser in den Beinen: Symptome von geschwollenen Füßen

Milde Schwellungen in den Knöcheln oder Beinen sind nach langem Stehen oder Sitzen nicht untypisch. Das Hochlegen der Beine wirkt dann oft Wunder.

Hierbei gilt es jedoch, auf Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung zu achten. Bereits bei leichten Symptomen einer Venenschwäche oder einer anderen Krankheit sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Wenn nur ein Bein plötzlich anschwillt oder dicker wird als das andere, kann das ein Warnzeichen für ein Blutgerinnsel oder eine Thrombose sein. Zu den Symptomen gehören ziehende Schmerzen, ein Spannungsgefühl sowie eine erwärmte, bläuliche Haut. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren.

Sollten zusätzliche Beschwerden wie Atemnot, Schmerzen in der Brust, Kreislaufprobleme, Herzrasen oder Herzstolpern auftreten, könnte es sich um eine Lungenembolie handeln. Diese ernstzunehmenden Komplikationen können in Zusammenhang mit einer Thrombose entstehen. Rufen Sie in diesem Fall unbedingt den Rettungsdienst.

Wasser in den Beinen: Was tun?

Geschwollene Füße können auch auf ernste Erkrankungen hindeuten. Bild: © Julia – stock.adobe.com (Datei Nr.: 402622211)

Sie sollten spätestens dann einen Arzt aufsuchen, wenn die geschwollenen Beine

  • plötzlich oder wiederkehrend auftreten
  • zunehmen oder ausgeprägt sind
  • nicht mehr abschwellen
  • statt abends auch tagsüber auftreten
  • in Folge einer Verletzung oder eines Unfalls auftauchen
  • mit weiteren Symptomen einhergehen

Achten Sie auf die gängigsten Symptome von dicken Füßen, um mögliche ernstzunehmende Beschwerden rechtzeitig zu bemerken. Nur so können Sie im Ernstfall frühzeitig reagieren und schwerwiegende Folgen verhindern.

  • Verdickung des Fußumfanges
  • Angespannte Haut
  • Schweregefühl des betroffenen Beines
  • Erwärmte oder schmerzende Haut der betroffenen Stelle

 

Wasser in den Füßen: Ursachen und Auslöser

Die Auslöser für dicke Füße und Knöchel sind vielfältig. Sie deuten grundsätzlich aber auf eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe hin. In der Medizin wird in diesem Fall von einem “Ödem” gesprochen. Durch die Flüssigkeit schwellen die betroffenen Körperstellen – meistens Beine oder Arme – an.

Ursachen für Wasser in den Füßen

Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe lösen geschwollene Beine aus.

Ein Auslöser für Schwellungen in den Beinen ist langes Sitzen oder Stehen. Während einer langen Autofahrt oder eines Flugs kommt der Blutfluss in den Venen ins Stocken. Wenn überschüssige Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austritt, entsteht ein Ödem. Ihre Beine schwellen an und fühlen sich müde oder schwer an.

Eine Schwangerschaft kann eine weitere mögliche Ursache für dicke Beine oder geschwollene Knöchel sein. Dabei handelt es sich meist um ungefährliches Wasser in den Füßen, das von selbst wieder verschwindet. 

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich zusätzlich ärztlich untersuchen lassen. Vor allem dann, wenn weitere Beschwerden wie erhöhten Blutdruck oder Kopfschmerzen auftreten.

 

Erkrankungen als Ursache für geschwollene Füße

Obwohl die Schwellung in Beinen und Füßen nicht zwingend aufgrund von schweren Erkrankungen auftreten muss, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Die folgenden Erkrankungen oder Beschwerden können die Ursache für geschwollene Füße sein:

Venenschwäche:

Eine sogenannte Venenklappenschwäche oder venöse Insuffizienz tritt auf, wenn die Venen das Blut nicht mehr vollständig zum Herzen zurückleiten. Die Folge ist ein Blutstau in den Gefäßen, der Druck verursacht. Dieser sorgt dafür, dass Flüssigkeit in das angrenzende Gewebe übertritt und sich dort einlagert.

Chronische Herzschwäche:

 Eine Herzschwäche – genauer die sogenannte Rechtsherzschwäche – kann ebenfalls Ursache für dicke Beine sein. Dabei ist die rechte Herzhälfte nicht mehr imstande, das Blut, das aus dem Körper zurückströmt, zu verarbeiten. Als Folge staut es sich in den Venen und sorgt für Druck in den Gefäßen. Dadurch geht Flüssigkeit ins Gewebe über und sorgt für die Schwellung.

Erkrankungen der Nieren:

Verschiedene Erkrankungen der Nieren können der Auslöser für geschwollene Beine sein. Sowohl das nephrotische Symptom als auch der diabetische Fuß und eine Entzündung der Nierenkörperchen können zu geschwollenen oder dicken Füßen führen.

Erkrankungen der Leber:

Verschiedene Erkrankungen der Leber können Schwellungen in den Beinen verursachen: z. B. Entzündungen, Krebs oder Zirrhose in der Leber. In den meisten Fällen besteht bereits eine Fettleber. Das Gewebe des Organs stirbt mit der Zeit ab und führt zu Wassereinlagerungen.

Erkrankungen der Lunge:

Schwere Erkrankungen der Lunge, wie Lungenemphysem, können ebenfalls die Ursache für geschwollene Füße und Beine sein. Durch einen erhöhten Druck in der Lunge staut sich das Blut bis ins Herz zurück. Der Druck führt zu Schwellungen im Gewebe.

Übergewicht:

Übermäßiges Bauchfett presst auf Dauer die obere Hohlvene zusammen, was den Bluttransport zum Herz einschränkt. Zusätzlich stören die Fettzellen den Blutfluss im ganzen Körper. Der dadurch entstehende Druck sorgt wiederum für den Übertritt von Flüssigkeit ins Gewebe.

Unterfunktion der Schilddrüsen:

Von einer Schilddrüsenunterfunktion wird gesprochen, wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert. Das hat zahlreiche Folgen, wobei geschwollene Füße eine davon sein können.

Medikamente und Alkohol:

Wasser in den Beinen als Nebenwirkung von Medikamenten ist keine Seltenheit. Dazu zählen vor allem hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung oder Behandlung in den Wechseljahren. Geschwollene Füße und Alkohol können genauso in Zusammenhang stehen.

Um eine endgültige Diagnose stellen zu können, ist der Besuch bei einem Spezialisten notwendig.

Geschwollene Beine: Was tun zur Vorbeugung?

Während die Ansammlung von Wasser in Beinen und Füßen durchaus das Anzeichen einer ernstzunehmenden Erkrankung sein kann, können schwere Beine auch völlig harmlos sein.

Eine der häufigsten Ursachen für geschwollene Füße ist ein langer Tag mit viel stehen oder sitzen. Hier hilft es oft schon, wenn Sie die Beine hochlegen oder regelmäßige Bewegung als Prävention.

Dicke Füße und Knöchel vorbeugen

Wasser in den Beinen kann durch eine gesunde Lebensweise vorgebeut werden. Bild: © venusangel – stock.adobe.com (Datei Nr.: 46624861)

Mit den folgenden Maßnahmen können Sie die Einlagerung von Flüssigkeit in den Beinen effektiv vorbeugen:

Bequemes Schuhwerk:

Vor allem, wenn Sie viel auf den Beinen sind, sollten Sie auf bequeme und passende Schuhe achten. Sneakers sind oft wenig luftdurchlässig und hohe Schuhe begünstigen Ödeme in den Beinen. Luftige und flache Schuhe eignen sich hingegen hervorragend, um einen Blutstau in den Beinen zu vermeiden.

Kompressionsstrümpfe:

Kompressionsstrümpfe sind eine effektive Möglichkeit, um den Bluttransport von den Beinen zum Herz zu unterstützen. Die engen Strümpfe sorgen für einen leichten Druck auf den Venen in den Beinen und verhindern so die Einlagerung von Wasser.

Salben und Cremes:

Gewisse Inhaltsstoffe in speziellen Salben leisten Abhilfe bei geschwollenen Füßen. Das können Wirkstoffe zur Förderung der Durchblutung oder zur Stärkung der Venen sein. Auch die kühlende Eigenschaft einiger Cremes hilft gegen die Schwellung.

Regelmäßige Bewegung:

Eine häufige Ursache für dicke oder schwere Beine ist der Mangel an Bewegung. Durch langes Sitzen oder Stehen wird die Ansammlung von Wasser in den Füßen gefördert. Durch die Bewegung regen Sie Ihren Blutkreislauf wieder an und die Flüssigkeit kann besser aus dem Gewebe abtransportiert werden.

Gesunde Ernährung:

Die richtige Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung beugen Sie Übergewicht und damit verbundene Beschwerden vor. Achten Sie darauf, ausreichend Obst, Gemüse und Eiweiß in Ihren Speiseplan zu integrieren.

Viel trinken:

Die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit sorgt für einen gesunden Stoffwechsel, was wiederum bei geschwollenen Füßen hilft. Achten Sie darauf, täglich zwischen 1,5 und 2 Litern Flüssigkeit aufzunehmen – am besten Wasser oder ungesüßten Tee.

Leiden Sie trotz eines gesunden Lebensstils unter den wiederkehrenden Beschwerden geschwollener Beine, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. So können Sie die Symptome abklären lassen und entsprechend dagegen vorgehen.

 

Dicke Füße: Was tun zur Behandlung?

Wenn Sie sich unsicher über Ihre Symptome sind, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Im Rahmen einer Untersuchung kann dann eine Diagnose gestellt oder Entwarnung gegeben werden.

Dicke Beine Behandlung

Treten die geschwollenen Beine immer wieder auf oder gehen mit anderen Symptomen einher, sollten Sie sie ärztlich abklären lassen.

Ärztliche Untersuchung bei geschwollenen Füßen

Nach einer umfassenden Anamnese und Schilderung Ihrer Symptome wird das von der Schwellung betroffene Bein untersucht.

Bei der körperlichen Untersuchung wird auf Merkmale wie die Verfärbung oder Empfindlichkeit der Haut geachtet. Zusammen mit der Krankengeschichte kann der Arzt nun meistens schon eine erste Vermutung zur Diagnose äußern.

Eine Blut- oder Urinprobe liefert zusätzliche Informationen über einen möglichen Mineralstoffmangel im Körper. Das kann Aufschluss über eine Erkrankung der Nieren geben. Abhängig von den Ursachen für geschwollene Beine erstellt der Arzt schließlich einen Therapieplan.

Eine Venenschwäche kann meist gut mit Kompressionsstrümpfen behandelt werden. Bei einem Herz- oder Nierenleiden helfen entwässernde Medikamente. Ist die Ursache hormonell bedingt, erfolgt eine Anpassung oder Änderung der Präparate.

 

Übungen zur Behandlung von geschwollenen Füßen

Bewegung, ein gesunder Lebensstil, die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit sowie bequeme Schuhe helfen gegen Ödeme. Wenn Sie dazu geschwollenen Füßen nach einem langen Tag auf den Beinen tendieren, leisten die folgenden Übungen Abhilfe.

Geschwollene Füße Übungen

Übungen für die Füße können die Durchblutung anregen und dicke Beine vorbeugen.

Die Übungen aktivieren die Durchblutung der Beine und beugen einer Venenschwäche vor. Die tägliche Durchführung für wenige Minuten wirkt sich bereits äußerst positiv aus.

  • Standwaage: Stellen Sie sich hierzu aufrecht hin und gehen Sie in den Zehenstand. Für ein besseres Gleichgewicht können Sie Ihre Arme nach vorne strecken oder sich an einer Wand abstützen. Halten Sie die Übung für eine Minute.
  • Zehen-Ferse-Wippe: Starten Sie aus dem aufrechten Stand. Stellen Sie sich nun mit beiden Füßen gleichzeitig auf die Ferse. Wippen Sie anschließend auf die Zehen und wiederholen Sie die Übung für eine Minute.
  • In der Luft Radfahren: Legen Sie sich für diese Übung auf den Rücken. Die Arme werden entspannt neben dem Körper abgelegt. Strecken Sie nun die Beine nach oben und fahren Sie für etwa eine Minute Fahrrad in der Luft.

Hausmittel bei geschwollenen Beinen

Wenn Sie akut von geschwollenen Füßen betroffen sind, hilft ein kaltes Wasserbad. Tauchen Sie hierfür das betroffene Bein immer für ein paar Sekunden in das Wasser und ziehen Sie es anschließend schnell wieder heraus.

Der Kältereiz sorgt dafür, dass sich die Arterien für eine kurze Zeit weiten. Legen Sie Ihre Beine im Anschluss hoch, um die Venen zu entlasten und den Abfluss der Wassereinlagerungen aus den Beinen zu fördern.

Auch das Hochlegen der Beine kann akut Abhilfe bei geschwollenen Beinen leisten. Die Schwerkraft arbeitet nun nicht mehr gegen den Blutfluss in den Venen, sondern mit ihm. Sprechen Sie zuvor mit Ihrem Arzt ab, ob diese Maßnahmen für Ihre Beschwerden geeignet sind.

Rudolf Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.

Titelbild: © Siegi – Stock.adobe.com (Datei-Nr.: 145032098)

Quellen:

  1. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. (DGP): 13 Übungen für die Venen. https://www.phlebology.de/patienten/tipps/venengymnastik/ (Abgerufen am 01.12.2024)
  2. Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Ursachen und Anzeichen eines Ödems. https://www.gesundheitsinformation.de/ursachen-und-anzeichen-eines-oedems.html (Abgerufen am 30.11.2024)
  3. Mayo Foundation for Medical Education and Research (MFMER): Edema. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/edema/symptoms-causes/syc-20366493 (Abgerufen am 01.12.2024)
  4. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com : Patient education: Edema (swelling) (Beyond the Basics). https://www.uptodate.com/contents/edema-swelling-beyond-the-basics#H13 (Abgerufen am 30.11.2024)
  5. Stücker M, et al.: Diagnostik von Beinödemen. Dermatologie 74, 182–189 (2023): https://link.springer.com/article/10.1007/s00105-022-05082-6 (Abgerufen am 20.11.2024)