Fußpilz: Ursachen, Symptome & was man dagegen tun kann

Fußpilz (Tinea pedis) zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten und mindestens 3 bis 15 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Allein in Deutschland steckt sich jede dritte Person mindestens einmal mit einer Fußpilzinfektion an.

Meistens sind die Zwischenräume der Zehen von der Infektion betroffen. Fußpilz äußert sich durch rötliche oder weißliche, juckende Stellen und rissige Haut. Mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke lässt sich der Fußpilz normalerweise gut behandeln. Mehr zu den Ursachen, Behandlungsmethoden und Wege zum Vorbeugen von Fußpilz erfahren Sie hier.

 

Fußpilz auf einen Blick

  • Symptome: Die von Fußpilz betroffenen Hautstellen sind rötlich oder weißlich verfärbt und wirken geschwollen oder aufgequollen. Zusätzlich kann die Haut jucken, spannen und einreißen. Primär sind die Zehenzwischenräume oder die Fußsohle betroffen, nur selten der Fußrand.
  • Ursachen: Fußpilz ist eine Infektion, die durch Pilzsporen entsteht, die durch kleine Verletzungen in die Haut gelangen. Die Pilzsporen verbreiten sich vor allem an feucht-warmen Orten, wie beispielsweise Schwimmbädern oder in der Sauna.
  • Verlauf: Wird der Fußpilz nicht behandelt, kann sich die Infektion auf den gesamten Fuß ausbreiten und auch die Fußnägel befallen. In seltenen Fällen kann sich auch eine zusätzliche bakterielle Infektion der Haut entwickeln.
  • Behandlung: Fußpilz lässt sich gut mit Antipilzmitteln behandeln, den sogenannten Antimykotika. Normalerweise reicht eine lokale Behandlung der betroffenen Stelle mit Mitteln aus der Apotheke. In seltenen Fällen ist eine zusätzliche Behandlung durch Tabletten notwendig.

Was ist Fußpilz?

Bei Fußpilz wird die Haut an den Füßen von Pilzerregern befallen, die zu einer Infektion führen. Die Infektion ist ansteckend und verläuft meist chronisch an den Zehen oder den Zwischenräumen. Im weiteren Verlauf der Infektion kann sich der Pilz auf die Fußsohle oder Ferse ausbreiten. Bleibt der Pilz unbehandelt, kann er auch die Fußnägel befallen, was zu einer Nagelpilzinfektion führt.

Symptome: So sieht Fußpilz aus

Fußpilz tritt meistens zwischen den Zehen auf. Die folgenden Anzeichen der Haut können auf eine Pilzinfektion hindeuten:

  • gerötete Haut
  • weißlich verfärbte Haut
  • rissige Haut
  • Schuppen
  • Juckreiz
  • trockene Haut
  • wirkt aufgequollen oder verdickt
  • Spannung der Haut
  • unangenehmer Geruch
  • Verdickung der Haut an der Ferse (Hyperkeratose)

Der Fußpilz kann nicht nur eine kleine Stelle befallen, sondern auch den gesamten Fuß. Bei dieser großflächigen Infektion spricht man von “Mokassin-Mykose” (Mykose = Pilzinfektion). Hierbei sind die Fußsohlen, die Fersen und die Fußränder betroffen und der Pilz äußert sich durch trockene, schuppige und juckende Stellen. Mokassin-Mykose wird oft mit anderen, symptomatisch ähnlichen Erkrankungen verwechselt, etwa Neurodermitis.

Fußpilz Symptome

Fußpilz tritt häufig zwischen den Zehen auf. ©Robert Przybysz – stock.adobe.com (Datei Nr.: 143551861)

Eine sehr seltene Form von Fußpilz kann zu akuten Entzündungen führen, bei der die Haut gerötet ist und sich Pusteln bilden. Auch bei dieser Form kann die Haut jucken und spannen.


Die unterschiedlichen Fußpilzarten

Fußpilz in den Zehenzwischenräumen (interdigital)

Fußpilz zwischen den Zehen ist die häufigste Variante der Pilzinfektion. Überwiegend sind der kleine Zeh und der Nachbarzeh von der Infektion betroffen. Im Anfangsstadium der Infektion bilden sich oft kleine Risse in der Haut zwischen den Zehen. Die betroffene Haut kann aufgequollen oder verdickt wirken und manchmal bilden sich kleine Bläschen. Juckreiz und Schmerzen treten häufig auf, es kann sich jedoch auch ohne juckender Haut um Fußpilz handeln.

Fußpilz mit Verhornung (squamös-hyperkeratotisch)

Diese Form von Fußpilz wird auch Mokassin-Mykose genannt und betrifft den gesamten Fuß. Die Fußsohle, insbesondere der Ballen, und die Ferse sind von der Infektion betroffen und jucken. Zu Beginn können sich zusätzlich trockene Schuppen bilden. Im Verlauf der Infektion kann sie sich auf die Fußkanten und den Fußrücken ausbreiten. Ein typisches Symptom ist extrem trockene Haut, die vor allem im Bereich der Fersen rissig wird.

Fußpilz mit Bläschenbildung (vesikulös-dyshidrotisch)

Diese Fußpilzart ist eher selten und betrifft primär die Fußkanten und die Fußsohle. Durch die Infektion bilden sich Bläschen, die durch die Hornhaut der Fußsohle aber nicht platzen können. Stattdessen trocknen sie ein, wodurch sich die Haut zunehmend spannt und juckt.

Ursachen: Wie entsteht Fußpilz?

Fußpilz entsteht durch Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten, die durch kleine Verletzungen in die Haut gelangen. Diese Pilze gibt es weltweit und sie sind auch außerhalb des Körpers monatelang überlebensfähig. Für Fußpilz sind vor allem der Fadenpilz “Trichophyton rubrum” und der “Trichophyton interdigitale” verantwortlich. In seltenen Fällen kann Fußpilz auch durch Schimmel-, Hefe- oder Sprosspilz verursacht werden.

Fußpilz Übertragung

Oft findet die Übertragung von Fußpilz in Schwimmbädern statt.


Die Übertragung der Pilzsporen kann entweder von Mensch zu Mensch erfolgen oder durch zwischengeschaltete Gegenstände. Läuft eine infizierte Person barfuß durch die Wohnung, verliert sie Hautschüppchen. Diese gelangen auf die Haut der nächsten, noch nicht infizierten Person.

Eine gesunde Haut kann die Pilze im Normalfall abwehren. Jedoch gelangen Fadenpilze schon durch die kleinsten Hautschädigungen in den Körper. Auch ein geschwächtes Immunsystem oder ein gestörter Säureschutzmantel begünstigen einen Pilzbefall. Die Pilzsporen nisten sich in die Haut ein und lösen die Pilzinfektion aus.

Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder arteriellen Durchblutungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit Fußpilz anzustecken.

Füße sind am häufigsten infiziert, weil die Pilzsporen in feucht-warmer Umgebung am besten florieren können. Schwitzende Füße in Socken oder festen Schuhen, die nur wenig Luft an Ihre Füße lassen, sind das Paradies für die Vermehrung der Pilze.

Die Haut an den Füßen ist außerdem keratinhaltig, reich an Eiweiß, von dem sich die Fadenpilze ernähren. Eine weitere Ursache für Fußpilz kann eine unbehandelte Nagelpilzinfektion sein.

Der Verlauf von Fußpilz

Der Fußpilz kann Sie unter Umständen jahrelang befallen, was chronischer Fußpilz genannt wird. Menschen mit einem gesunden Immunsystem kann Fußpilz im Normalfall nichts anhaben. Dennoch verschwindet der Pilz oft nicht von selbst und Sie müssen aktiv gegen ihn vorgehen. Sollte der Fußpilz unbehandelt bleiben, kann er sich auf die Nägel ausbreiten und zu Nagelpilz führen. Nur in sehr seltenen Fällen breitet sich die Infektion auch auf die Hände oder andere Hautstellen aus.

Während dem Anfangsstadium können Sie den Fußpilz noch gut behandeln. Bei einer fortgeschrittenen Infektion kann sich die betroffene Stelle zusätzlich mit Bakterien infizieren, was Superinfektion genannt wird. Klassische Symptome hierfür sind eitrige Bläschen und ein unangenehmer Geruch. In diesem Fall ist es unbedingt erforderlich, dass Sie einen Arzt aufsuchen.

Fußpilz-Behandlung: Was hilft gegen Fußpilz?

Die Behandlung von Fußpilz ist vor allem im Anfangsstadium erfolgreich. Sobald die Infektion weiter fortgeschritten ist, kann sie sich weiter auf Ihre Haut oder Fußnägel ausbreiten. Außerdem ist das Risiko, weitere Personen anzustecken größer, je länger die Pilzinfektion besteht.

Fußpilz Diagnose

Eine genaue Diagnose erfolgt vom Facharzt. ©Studio Romantic – stock.adobe.com (Datei Nr.: 542953181)

Sobald die Art des Pilzes feststeht, gibt es verschiedene Methoden zur Behandlung der Infektion. Im Anfangsstadium reicht in der Regel eine lokale Fußpilz-Behandlung mit sogenannten antimykotischen Cremen oder Mitteln. Diese enthalten Wirkstoffe, die das Wachstum der Pilze bremsen (fungistatische Wirkung) oder sie abtöten (fungizide Wirkung).

Es gibt auch Mittel gegen Fußpilz, die gegen mehrere Pilze gleichzeitig wirken, sogenannte Breitspektrum-Antimykotika. Die Therapeutika zur lokalen Selbstbehandlung erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke. Den Fußpilz behandeln Sie anschließend an der betroffenen Stelle mit dem Präparat. Die Einnahme von Tabletten wird im Normalfall erst bei einem fortgeschrittenen Pilzbefall notwendig.

Beispiele für solche Medikamente sind (Angaben ohne Gewähr; konsultieren Sie immer ein Arzt, der Ihnen entsprechende Arzneien verschreibt!):

  • Terbinafin
  • Bifonazol
  • Clotrimazol
  • Miconazol

Da Fußpilz ein besonders hartnäckiger Fall von Pilz ist, müssen Sie die Arzneien regelmäßig und lange genug anwenden. Die Symptome verschwinden oft schnell nach Beginn der Behandlung. Dennoch müssen Sie die Behandlung weiterhin anwenden, um den Pilz nachhaltig loszuwerden. Im schlimmsten Fall kehrt der Fußpilz bald wieder zurück und Sie müssen die Behandlung von vorne beginnen.

Ein weiterer Tipp, um den Pilz wirklich loszuwerden: Waschen Sie Ihre Socken, Handtücher und Badvorleger bei mindestens 60 Grad. Alles was nicht so heiß gewaschen werden darf, sollten Sie vorsichtshalber wegwerfen oder in eine antimykotische Lösung einlegen. Vergessen Sie nicht, auch Ihre Schuhe zu desinfizieren!

So beugen Sie Fußpilz vor

Pilze gedeihen vor allem in feucht-warmen Umgebungen, weshalb trockene Füße wichtig sind. Einfache Maßnahmen können Ihnen dabei helfen, eine Fußpilzinfektion vorzubeugen:

Halten Sie Ihre Füße trocken: Trocknen Sie Ihre Füße und Zehenzwischenräume nach dem Schwimmen, Duschen oder Baden gut ab. Neigen Sie zu Schweißfüßen, sollten Sie unbedingt darauf achten, atmungsaktive Schuhe zu verwenden. Schuhe aus Leder, Baumwolle oder Mikrofasern sind welchen aus synthetischen Materialien vorzuziehen.

Minimieren Sie das Ansteckungsrisiko: Tragen Sie am besten überall dort Badeschuhe, wo Pilze beste Lebensbedingungen vorfinden. Das sind vor allem Schwimmbäder, Saunen und Fitnessstudios. Dort ist es überwiegend feucht-warm und viele Menschen sind barfuß unterwegs. Übrigens bringt es nichts, wenn Sie Ihre Füße kurz unter die Desinfektionsanlagen für Füße halten. Das Desinfektionsmittel muss mindestens 5 Minuten einwirken, um tatsächlich zu helfen.

Achten Sie auf Ihre Schuhe: Achten Sie beim Kauf darauf, Schuhe in der richtigen Größe zu kaufen, um Druckstellen zu vermeiden. Am besten sollten Sie das gleiche Paar Schuhe auch nie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tragen. Ihre Schuhe sollten Sie zudem ausreichend lüften und gut trocknen lassen, wenn sie feucht geworden sind. Das Desinfizieren Ihrer Schuhe mit einem fungiziden Schuhspray hilft zusätzlich, die Bildung von Pilzen zu verhindern.

Die richtige Fußpflege: Beugen Sie Verletzungen der Haut vor, indem Sie Druckstellen in Ihren Schuhen vermeiden. Auch gerade und kurz geschnittene Fußnägel helfen, kleine Wunden in der Haut zu verhindern. Feilen Sie die Nagelecken zusätzlich noch mit einer Feile leicht ab. Ihre Nagelschere und -feile sollten Sie übrigens nicht mit anderen Personen teilen. So minimieren Sie das Ansteckungsrisiko noch mehr und geben im Fall auch keine Pilze weiter.

Ausreichende Hygiene: Waschen Sie Ihre Socken, Handtücher und Badteppiche regelmäßig bei 60 Grad. Auch Ihre Schuhe sollten Sie öfters wechseln und trocken aufbewahren. Zusätzlich können Sie Ihre Zehen und Zehenzwischenräume wöchentlich inspizieren, um Fußpilz gegebenenfalls frühzeitig zu erkennen.

Rudolf Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.

Titelbild: ©Alessandro Grandini – stock.adobe.com (Datei Nr.: 284777008)