Fersenschmerzen:
Ursachen & Behandlung

Schmerzen in der Ferse können unterschiedlichen Ursprungs sein. Bei Läufern kommt es beispielsweise zu Fersenschmerzen infolge von Überlastungen. Aber auch Fersensporn, der sich durch knöcherne Auswüchse äußert, Knochenbrüche und rheumatisch bedingte Erkrankungen können Auslöser für Fersenschmerzen sein. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zu den Ursachen, Symptomen und Behandlung von Schmerzen in der Ferse.

Fersenschmerzen im Überblick

Die Ferse liegt am hinteren Teil des Fußes. Ihre Kontur erhält sie durch einen Knochen, das sogenannte Fersenbein und das umliegende Fettgewebe bzw. der Haut.

Nach oben bildet die Ferse den Ansatz für die Achillessehne und in Richtung Fußsohle stellt sie den Ansatz für die Plantarfaszie dar.

Fersenschmerzen Grafik

Am Übergang zur Achillessehne sind zwei Schleimbeutel lokalisiert. Dort sowie am Übergang zur Fußsohle treten Fersenschmerzen am häufigsten auf.

Ursachen für Fersenschmerzen

Fersenschmerzen haben zahlreiche Ursachen, eine der häufigsten Auslöser für die Beschwerden ist eine Entzündung der Plantarfaszie. In der Medizin wird in diesem Fall von einer Plantarfasziitis gesprochen. Mögliche Gründe können Überlastungen beim Gehen, Stehen oder Sport sein.

Mögliche Ursachen für Fersenschmerzen sind:
  • Fersensporn
  • Fußfehlstellungen
  • Schädigung der Nerven
  • Überbelastung der Füße
  • Schleimbeutelentzündung
  • Bänderschwäche
  • Durchblutungsstörungen
  • Überbein („Ganglion“)
  • Kniefehlstellungen (X- oder O-Beine)

Oft wird ein Fersensporn für die Fersenschmerzen verantwortlich gemacht. Dieser führt meist zu Schmerzen in der Ferse beim Auftreten. Doch dieser Gedanke ist nicht immer richtig.

Fußfehlstellungen

Zu den häufigsten Fußfehlstellungen gehört der Knick-Senkfuß, der sich meist schon im Kindesalter entwickelt und leider nach wie vor oft zu lange unbehandelt bleibt.

Ursachen für stechende Schmerzen in den Zehen
Das permanente Tragen von unbequemen Schuhen kann Fersenschmerzen verursachen.

Bei einem Knick-Senkfuß führt die veränderte Stellung des Fersenbeins zu erhöhten Druck auf den Sehnensatz. Das führt in weiterer Folge zu einer einseitigen Belastung durch fehlbeanspruchte Muskeln.

Schädigungen der Nerven

Geschädigte Nerven am Bein oder am Fuß können verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise kann es aufgrund von Einengung eines Nervs bei anatomischen Engstellen zum Nervenkompressionssyndrom kommen.

Ein eingeklemmter Nerv im Wirbelsäulenbereich kann mitunter ebenfalls für Schmerzen im Fersenbereich verantwortlich sein. Das sogenannte S1-Syndrom entsteht, indem die Nervenwurzel, welche am ersten Kreuzbeinwirbel aus dem Rückenmark austritt, eingeengt ist.

Dies kann einen möglichen lokalen Bandscheibenvorfall als Begründung haben und in weiterer Folge zu einseitigen Schmerzen, welche sich über das Gesäß sowie die Ober- und Unterschenkelrückseite erstrecken und bis hin zur Ferse und den Außenrand des Fußes sowie inklusive der Zehen, ausstrahlen.

Überbelastung

Gerade bei Sportlern kann es schnell zu einer Überlastung der Füße kommen. Übermäßig viel Sport, falsches Schuhwerk sowie falsche Belastung und mangelndes Aufwärmen begünstigen Fersenschmerzen. Achten Sie darauf, Ihre Füße langsam an die neue Belastung zu gewöhnen und steigern Sie sich langsam.

Fersenschmerzen durch Überbelastung

Überbelastung ist oft bei Sportlern die Ursache für Schmerzen in der Ferse.

Die Beschwerden können beispielsweise durch konsequente Schonung (Sportpausen) gelindert werden. Sollten die Beschwerden jedoch trotz Sportpause nicht nachlassen, empfiehlt es sich mit einem Arzt nach der Ursache zu suchen.

Schleimbeutelentzündung

Beim Ansatz der Achillessehne sowie dem Fersenbein liegen zwei Schleimbeutel. Durch eine mögliche Entzündung dieser, kann es zu Fersenschmerzen kommen. Hier ist nicht nur der Schleimbeutel selbst entzündet, sondern auch das umliegende Gewebe betroffen.

Einer der beiden Schleimbeutel liegt direkt zwischen der Achillessehne und dem Fersenbein. Hier können auch ein Fersensporn, dauerhafte Überbelastung oder eine mögliche Erkrankung wie Gicht oder Rheuma für die Entzündung verantwortlich sein.

Der zweite Schleimbeutel ist zwischen der Achillessehne und der Haut angesiedelt. Dieser kann durch schlecht-sitzendes, drückendes oder reibendes Schuhwerk gereizt werden und sich folglich entzünden.

Bänderschwäche

Schwache Füße sind anfälliger für Schmerzen und können mit gezielten Übungen zur Kräftigung behandelt werden. Dabei geht es konkret um die Stärkung von Muskeln, Sehnen und Bändern sowie die Erhöhung der Mobilität und Dehnbarkeit der Füße.

Eine verkürzte Wadenmuskulatur überlastet die Waden zusätzlich, da diese über die Achillessehne mit der Plantarfaszie verbunden sind.

Durchblutungsstörungen

Durchblutungsstörungen, beispielsweise durch Übergewicht begünstigt, führen auf lange Sicht oft zu Schmerzen in der Ferse. Besprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt, wie Sie die Ursachen behandeln können.

Überbein („Ganglion“)

Ein sogenannter Ganglion zeigt sich als rundlicher Knubbel unter der Haut im Bereich eines Gelenks oder einer Sehnenscheide. Umgangssprachlich ist auch die Bezeichnung “Überbein” gängig, obwohl es sich nicht um eine Knochenwucherung handelt. Vielmehr ist es eine mit zäher Flüssigkeit gefüllte, zystenartige Struktur.

Kniefehlstellungen (X- oder O-Beine)

Ausgeprägte Fehlstellungen der Beinachsen in Form von X- oder O-Beinen können weitere mögliche Ursachen für Fersenschmerzen sein. Durch die Verformung der Beine werden Ihre Füße falsch belastet, was auf lange Sicht zu Schmerzen führen kann.

Seelische Ursachen für Fersenschmerzen

In sehr seltenen Fällen können neben physischen Gründen auch seelische Ursachen der Verursacher von Fersenschmerzen sein. Psychische Belastungen wie Stress, Angst oder Depressionen können sich als Schmerz in den Füßen manifestieren. Bereits vorhandene Schmerzen können sich außerdem intensivieren.

Ursachen für Fersenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Bei Kindern und Jugendlichen gehört eine Verknöcherungsstörung der Wachstumsfuge des Fersenbeins zum häufigsten Grund für Fersenschmerzen.

In der Regel schließt sich die Wachstumsfuge im Alter von 12 bis 13 Jahren, wobei sich das Knorpelgewebe zu Knochen umwandelt. Nach Abschluss des Wachstums verschwinden die Beschwerden normalerweise vollständig.

Weitere Ursachen für Fersenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind:

  • Entzündungen des Fußgewölbes (Plantarfasziitis) treten vor allem bei übergewichtigen Kindern häufig auf.
  • Reduktion des Fettpolsters an der Ferse, was zu Schmerzen führt.
  • Achillessehnenentzündung
  • Schleimbeutelentzündung
  • Stressfraktur

Die Liste an möglichen Ursachen von Fersenschmerzen ist lang. Sie sollten besonders achtsam sein und diese nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Deshalb ist eine genaue und möglichst rasche Klärung der Ursache durch einen Facharzt unabdingbar, um weitere Folgeschäden zu vermeiden.

Symptome: Wie äußern sich Fersenschmerzen?

Fersenschmerzen machen sich in der Regel bei Belastung oder während Ruhepausen bemerkbar. Meist ist der Schmerz erst beim Auftreten zu spüren.

Je nachdem, wo der Schmerz lokalisiert ist, wird zwischen dem unteren (plantaren) Fersenschmerz bzw. dem oberen (dorsalen) Fersenschmerz, unterschieden.

Plantarfasziitis Schmerzen

Schmerzbereiche in der Ferse. Bild: ©catinsyrup – stockadobe.com (Datei Nr.: 186444594)

Der untere Fersenschmerz liegt, wie der Name vermuten lässt, unter der Ferse und ist häufig durch eine Entzündung der Sehnenplatte oder einen unteren Fersensporn bedingt.

Der obere Fersenschmerz bringt Schmerzen im Ansatz der Achillessehne mit sich. Meist treten diese durch Überbelastung oder Entzündung der Achillessehen auf, oder aber sie sind Folgen eines oberen Fersensporns.

Plantarer (unterer) Fersenschmerz

Der untere Fersenschmerz liegt, wie der Name vermuten lässt, unter der Ferse und ist häufig durch eine Entzündung der Sehnenplatte oder einen unteren Fersensporn bedingt. Die Schmerzen treten vor allem an der vorderen und unteren Kante der Plantarfaszie auf. Die Ferse schmerzt beim Auftreten, wodurch sich die Belastbarkeit des Fußes stark vermindert.

Die Fersenbein Schmerzen ziehen bis in die plantaren Weichteile der Zehen. Dadurch kommt es zu Anspannungen der Plantarfaszie, Verstärkung der Längswölbung des Fußes, Rückfußinversion und zur Außenrotation des Beins. An der Fußsohle äußern sich Druckschmerzen.

Bei plantaren Fersenschmerzen kann in den meisten Fällen mit konservativen Therapiemaßnahmen gearbeitet werden. Zur Verminderung der Belastung wird eine Einlagenversorgung durchgeführt. Weitere Maßnahmen sind:

  • Auftragen von schmerzlindernden Salben
  • physikalische Therapie mit Ultraschall oder Iontophorese
  • Nachtschienenversorgungen
  • Dehnübungen der Plantarfaszie

Gute Erfolge werden in hartnäckigen Fällen auch für die Stoßwellentherapie beschrieben. (1)

Dorsaler (oberer) Fersenschmerz

Beim dorsalen Fersenschmerz handelt es sich um pathologische Veränderungen der Achillessehne oder ihres Ansatzes. Hierbei wird der Schleimbeutel zwischen Sehne und Knochen durch eine vermehrte Dorsalextension des Fußes belastet. Durch äußere Irritationen – wie falsches Schuhwerk – kann sich ein weiterer Schleimbeutel zwischen Haut und Achillessehne entwickeln.

Zu den Symptomen des oberen Fersenschmerzes gehört ein stechender Schmerz der Ferse hinten und an der oberen oberen Kante des Calkaneus. Die Beschwerden können durch vermehrte Belastung und ein drückendes Schuhwerk verstärkt werden. Die Hautareale darüber verändern sich und sind meist gerötet und geschwollen.

Therapiert werden dorsale Fersenschmerzen in der Regel konservativ. Eine Möglichkeit ist eine Fersenerhöhung zur Entlastung der Achillessehne oder die Behandlung mit Salben und Therapie. Injektionen mit Lokalanästhetika oder Steroiden erweist sich ebenfalls als gutes Mittel zur Linderung der Beschwerden.

Weitere Symptome für Fersenschmerzen

Ein stechender Schmerz der Ferse in Ruhe kann ein Hinweis auf ein Knochenödem im Fersenbein sowie eine Schleimbeutelentzündung an der Fußunterseite sein. Bei einem Ödem im Knochen kommt es zu einer lokalen Flüssigkeitsansammlung.

Starke, quälende Schmerzen auch im Ruhezustand und nachts sind oft die Folgen. Die Schmerzen verlagern sich über die Zeit und werden zunehmend diffuser.

Die Plantarfasziitis – auch (plantarer) Fersensporn – beschreibt Schmerzen der Fersen-Innenseite im Bereich der Fußsohle. Die Schmerzen können dabei bis in die Zehen oder den Unterschenkel ausstrahlen.

Fersensporn

In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Thema Fersensporn!

Was tun, wenn die Ferse schmerzt?

Bei akuten Fersenschmerzen können Sie mit Selbsthilfe gegen die Beschwerden vorgehen:
  • Betroffene Stelle kühlen
  • Sportpause einlegen
  • Den Fuß schonen
  • Schmerzlindernde Medikamente in ärztlicher Absprache einnehmen
  • Mit Massagen und Dehnung die Verhärtung in der Wade lösen
  • Das Training entsprechend der Schmerzen anpassen oder umstellen
  • Bequemes Schuhwerk bevorzugen

Halten Ihre Schmerzen trotz konservativer Behandlung an oder verschlimmern sich, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Folgende Beschwerden erfordern dringend ärztlichen Rat:

  • Anhaltende Fersenschmerzen trotz zweiwöchiger Schonung
  • Plötzlich auftretende, starke Schmerzen
  • Zeichen einer Entzündung, z.B. Rötung, Schwellung, Erwärmung
  • Belastungsschmerzen am Fuß
  • Fersenschmerzen trotz Ruhe
  • Fieber als Begleiterscheinung von Fersenschmerzen

Besser kühlen oder wärmen bei Fersenschmerzen?

Die ewige Frage, ob Kälte oder Wärme besser gegen Schmerzen hilft, hängt vor allem von der Ursache der Beschwerden ab. Handelt es sich um Schmerzen durch eine Entzündung, eignet sich eine Kühlung mit Kühlpads oder Eiswürfeln.

Durch die Kälte verengen die Blutgefäße, wodurch die Geschwindigkeit der Nervenleitung reduziert wird, während sich parallel die Muskelspannung erhöht. All diese Faktoren wirken entzündungshemmend.

Wärme bewirkt, dass sich Verspannungen lockern und Blockaden lösen. Liegt die Ursache Ihrer Schmerzen also hier, bewirken Sie mit Wärme eine bessere Linderung der Beschwerden.

Wie erfolgt die Diagnose von Fersenschmerzen?

Sobald Ihre Fersenschmerzen zu einem anhaltenden Problem werden, sollten Sie eine ärztliche Diagnose einholen. Dabei wird festgestellt, ob die Schmerzen durch Überlastung verursacht sind oder ob es einen Grund gibt.

Fußpilz Diagnose

Diagnose bei Fersenschmerzen. Bild: ©Studio Romantic – stock.adobe.com (Datei Nr.: 542953181)

Dafür wird zunächst Ihre Krankengeschichte besprochen und Ihre Beine sowie Füße untersucht. Bereits in diesem Schritt der Untersuchung können erste Ursachen der Schmerzen beurteilt werden. Während der Erstellung der Diagnose wird darauf geachtet, ob Druckschmerz oder Schwellungen bestehen.

Folgende Fragen helfen bei der Erstellung einer Diagnose:

  • Wie lange bestehen die Fersenschmerzen, wo treten sie genau auf?
  • Sind die Beschwerden schon einmal aufgetreten?
  • Ist der Schmerz dumpf oder stechend?
  • Schmerzt die Ferse am Morgen oder nach Ruhe?
  • Wird der Schmerz nach Belastung oder Bewegung stärker?
  • Betreiben Sie Sport, wenn ja, welchen?
  • Haben Sie andere Beschwerden?

Weiterführende Untersuchungen mittels Röntgen, Ultraschall oder MRT sind in den seltensten Fällen notwendig. Erst wenn eindeutige Anzeichen für einen Knochenbruch oder eine Nervenreizung bestehen, werden weitere Untersuchungen vorgenommen. Mögliche Anzeichen sind:

  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Fuß (Anzeichen einer Nervenreizung)
  • Fieber (Anzeichen für Infektion im Knochen)
  • Steifheit und Schwellung im Fußgelenk (Anzeichen für Arthritis)

Behandlung von Fersenschmerzen

Um Fersenschmerzen richtig und effektiv behandeln zu können, ist eine ausführliche Klärung der Ursache notwendig. Deshalb sollten Sie hierzu unbedingt einen Arzt konsultieren, um eine möglicherweise falsche Selbstdiagnose mit weiteren Folgen zu vermeiden.

Fersenschmerzen werden meist konservativ durch eine Schmerztherapie mit passenden Medikamenten oder durch eine Verordnung von Physiotherapie behandelt.

Entsprechende orthopädische Schuheinlagen können zur Linderung der Beschwerden verordnet werden. Diese kommen besonders oft bei Fersensporn (Fersensporn Einlagen) zum Einsatz. Auch eine professionelle Schuhzurichtung kann die Beschwerden lindern.

Einlagen schleifen

Weitere, mögliche Therapiemaßnahmen bei Fersenschmerzen sind:

  • Die Dehnung der Wadenmuskulatur hilft bei der Reduktion von Schmerzen und kann physiotherapeutisch begleitet werden.
  • Einlagen und Taping unterstützen die Längswölbung des Fußes und bewirken eine Reduktion der Beschwerden in Akutphasen.
  • Orthesen: Durch die dorsale Extension der Großzehe wird eine Vordehnung erzielt. Nachtschienen helfen zusätzlich bei der Linderung des Anlaufschmerzes am Morgen.
  • Die Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten wird nur nach Absprache mit einem Arzt empfohlen. Auch Salben und Gels können Abhilfe bei Schmerzen bringen. (2)
  • Schonung des betroffenen Fußes und ausreichendes Rasten nach Belastung. Ein gänzlicher Verzicht auf körperliche Aktivitäten kann die Schmerzen verstärken, weshalb sich leichter Sport empfiehlt.
  • Abhängig von der Ursache des Schmerzes hilft die Kühlung oder Erwärmung des Fußes sowie eine leichte Selbstmassage.

Mit Physiotherapie erlangen Sie mehr Stabilität und Beweglichkeit im Fuß.

Übungen gegen Fersenschmerzen

Idealerweise lassen Sie sich die Übungen von einem qualifizierten Physiotherapeuten zeigen und führen diese regelmäßig aus.

Übung 1

Dehnung der Wadenmuskulatur
  1. Stellen Sie sich hierfür – am besten barfuß – mit beiden Füßen auf eine Treppenstufe. Dabei sollte der betroffene Fuß nur so weit auf der Treppe stehen, dass die Ferse in der Luft hängt, während Zehen und Ballen auf der Stufe bleiben.
  2. Halten Sie sich für die Durchführung der Übung am Geländer oder Wand fest. Ziehen Sie die Ferse nun möglichst weit nach unten. Dabei sollten Sie spüren, wie sich die Wadenmuskulatur dehnt.
  3. Halten Sie die Dehnung für circa zehn Sekunden und senken Sie die Ferse dann ab.
  4. Wiederholen Sie die Übung 15-20 Mal, bevor Sie im Anschluss den Fuß wechseln.

Übung 2

Dehnung der Fußmuskulatur
  1. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen Sie das Bein mit dem schmerzenden Fuß (z.B. rechts) überkreuzt auf das andere Bein.
  2. Ziehen Sie nun mit der Hand der gleichen Seite (z.B. rechts) die Zehen zum Körper hin. Dabei sollten Sie die Dehnung im Fuß spüren.
  3. Halten Sie die Dehnung für etwa zehn Sekunden und lockern Sie sich anschließend.
  4. Wiederholen Sie die Übung 10 Mal.

Übung 3

Druckmassage an der Fußsohle
  1. Für die Entlastung und Lockerung der Fußsohle eignet sich ein zylinderförmiger Drücker oder Korken optimal.
  2. Legen Sie die Fußsohle auf den Gegenstand und üben Sie so viel Druck aus, wie möglich, ohne dass sich Ihr Körper vor Schmerzen verkrampft.
  3. Wiederholen Sie den Druck mehrmals, bevor Sie den Drücker oder Korken an eine andere Stelle der Fußsohle legen und die Übung wiederholen.
  4. Führen Sie das gleiche Prozedere auch am anderen Fuß durch.

Übung 4

Faszien-Rollmassage an der Ferse
  1. Legen Sie Ihr Bein knapp über der Ferse in die umlaufende Rille der Faszienrolle oder auf eine Flasche.
  2. Stützen Sie sich mit den Armen ab und rollen Sie langsam mit der Wade über den Gegenstand.
  3. Wiederholen Sie diese Übung im Anschluss auch mit dem anderen Bein.

Weitere Tipps, um Fersenschmerzen vorzubeugen

  • Achten Sie auf Ihr Körpergewicht: Übergewicht oder gar Adipositas belastet dauerhaft Ihre Gelenke. Eine gute Durchblutung ist wichtig für Ihr Wohlbefinden. Fördern Sie dies mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
  • Pflegen Sie Ihre Füße regelmäßig und geben Sie ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Sei es durch passendes Schuhwerk oder durch regelmäßige Fußpflege.
    Gönnen Sie sich außerdem hin und wieder ein angenehmes Fußbad! Das belebt nicht nur Ihre Füße, sondern auch Geist und Seele.
  • Bequemes Schuhwerk mit stützendem Fußbett und guter Fersendämpfung unterstützen das Wohlbefinden Ihrer Füße. Vermeiden Sie es, schlechtes, flaches Schuhwerk, wie z.B. Flipflops, über einen längeren Zeitraum zu tragen.
  • Vermeiden Sie zu viel Barfußgehen auf hartem Untergrund, da die Füße hierdurch überlastet werden können.
    Lassen Sie Fehlstellungen der Füße, wie Hohl-, Platt- oder Senkfuß, umgehend behandeln.
  • Führen Sie präventiv Übungen für die Füße durch, um diese zu stärken und fit zu halten. Dazu gehört auch regelmäßiges Dehnen, um Verkürzungen der Muskeln vorzubeugen.
  • Wärmen Sie sich vor dem Sport gut auf und steigern Sie Ihr Trainingspensum in langsamen Schritten. Vergessen Sie außerdem nicht, ausreichend Erholungsphasen einzuhalten. belebt nicht nur Ihre Füße, sondern auch Geist und Seele.

Rudolf Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.

Titelbild: ©Andrey Popov – stock.adobe.com (Datei Nr.: 298453553)

Quellen
(1) Hoberg, M: Fersenschmerz – Was steckt dahinter? Hausarzt CME. MMW-Fortschr. Med. Nr. 24 / 2007 (149. Jg.).
(2) Arbab D, Bouillon B, Lüring C: Plantarfasziitis und der plantare Fersenschmerz – Diagnose und Therapie. OUP 2016; 12: 696–701 DOI 10.3238/oup.2016.0696–0701