Fußreflexzonenmassage:
Funktionsweise und Wirkung

Eine Fußmassage mit Wirkung auf den ganzen Körper? Das geht, wenn die richtigen Fußreflexzonen stimuliert werden. Wie eine solche Fußreflexzonenmassage genau funktioniert und wirkt, erklären wir Ihnen hier (inkl. anschaulich anhand einer Grafik).

Was sind Reflexzonen am Fuß?

Beim Fußreflexzonen-Ansatz wird von einem ganzheitlichen Körperbild ausgegangen. Danach sind alle Körperteile miteinander verbunden und spiegeln sich auch im Fuß. Die Fußzonen sind dabei als eine Art von Karte des Körpers zu verstehen, anhand derer man seinen Beschwerden auf den Grund gehen kann.

Der Körper wird hierfür in vier Hauptzonen eingeteilt. Kopf und Hals, Wirbelsäule, Brust, Beckenbereich. Diese Einteilung kann man dann auf die Füße übertragen. Die Fußreflexzonen am linken Fuß sprechen dabei die linke Körperhälfte an, die Fußreflexzonen am rechten Fuß die rechte. 

Nur Gallenblase, Blinddarm, Milz und Herz sind jeweils unterschiedlich auf den Füßen verteilt. Da sich Milz und Herz auf der linken Körperseite befinden, sind ihre Reflexzonen auch am linken Fuß zu finden.

Die inneren Organe des menschlichen Körpers sollen dabei über Nervenbahnen mit bestimmten Hautflächen (Reflexzonen) des Fußes verbunden sein. Möglicherweise helfen auch die Faszien bei der Weiterleitung der Signale. Die folgende Grafik veranschaulicht, welche Fußreflexzonen für welches Organ stehen.

Fußreflexzonen Grafik

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Durch eine sanfte Massage der Fußreflexzonen sollen nun physische und psychische Beschwerden am gesamten Körper gelöst werden. So können auch Beschwerden an ganz bestimmten Organen gelindert werden. Dabei hängt eine bestimmte Zone immer mit dem zugehörigen Organ zusammen.

Es gibt übrigens nicht nur am Fuß Reflexzonen, sondern auch am Ohr, an der Hand, am Rücken, an der Nase und am Kopf. Auch die Methoden der Akupunktur und Akupressur machen sich diese Zonen zunutze.

Die Entstehung der Fußreflexzonenmassage

Bereits in der indianischen Volksmedizin, im japanischen Shiatsu, sowie in der ägyptischen und der chinesischen Medizin gab es Wissen über reflektorische Zusammenhänge innerhalb des Körpers. Dieses Wissen wurde lange Zeit mündlich weitergegeben. Druckbehandlungen wurden und werden dort seit Jahrhunderten angewendet.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam dieses Wissen auch in die westlichen Länder. Der amerikanische Arzt Wiliam Fitzgerald (1872-1942) gilt als Pionier der modernen Fußreflexzonenmassage. Er entwickelte durch gezielte Studien ein System und teilte den Körper zunächst in zehn senkrechte Zonen ein. 

Mit seiner “Zonentherapie”, die er 1917 entwickelte, legte er den Grundstein für die heutige Fußreflexzonenmassage. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte die amerikanische Masseurin Eunice Ingham grundlegende Griff- und Drucktechniken heraus. Von den USA kam die “Reflexology” über England auch nach Deutschland. Hier wird sie seit 1967 vor allem von Hanne Marquardt weiterentwickelt und gelehrt.

Heute arbeiten vor allem Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Masseure mit dieser Technik. Einschlägige wissenschaftliche Studien, die eine tatsächliche Wirkung der Fußreflexzonenmassage oder die Existenz von Fußreflexzonen nachweisen, gibt es bislang aber nicht. Von einer Fußreflexzonentherapie kann man also nicht sprechen, sie bleibt eine “alternative Behandlungsmethode”.

Folgende Wirkungen wird der Fußreflexzonenmassage nachgesagt:

  • bessere Durchblutung von Nieren und Darm
  • bessere Beweglichkeit des Kniegelenks bei Arthrose
  • allgemeine Schmerzreduktion
  • Tiefenentspannung und Stressreduktion

Diese Massage wird daher vor allem im Wellnessbereich oder als unterstützende Behandlung eingesetzt. Ihre entspannende Wirkung steht aber außer Frage, die auch eine Regeneration des Körpers fördern kann.

Fußreflexzonenmassage: So funktioniert sie

Ihre Füße tragen täglich das gesamte Gewicht Ihres Körpers. Außerdem befinden sich in unseren Füßen beinahe ein Viertel aller Knochen unseres Körpers. 

Dass sie ein wesentlicher Körperteil sind, ist damit wohl klar. Daher ist es besonders wichtig, sich gut um sie zu kümmern und auf ihre Gesundheit zu achten. Entspannte, gesunde Füße sind die Basis für einen gesunden Körper. Und Schmerzen oder körperliches Unwohlsein strahlen umgekehrt auch in die Füße aus.

Eine Fußreflexzonenmassage ist zunächst einmal völlig schmerzfrei. Die Füße werden durch leichten Druck der Fingerkuppen oder andere Stimulation (beispielsweise Low-Level-Lasertherapie, Farbstrahler, Farbauflagen, Edelsteine, Deuter-Stäbchen, etc.) behandelt. Auch leicht kreisende Bewegungen und spezielle Griffe können eingesetzt werden.

Fussreflexzonenmassage

Die sanfte Massage sorgt für Entspannung und Regeneration der Füße.

Durch die sanfte Stimulation der verschiedenen Reflexzonen am Fuß in der richtigen Reihenfolge werden Signale über die Nervenbahnen an die verschiedenen Körperteile gesendet. Das führt dazu, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. 

Die Massage unterstützt die Blutzirkulation, fördert den Lymphabfluss der Gliedmaßen und führt zu einer allgemeinen Entspannung. Sie kann so Blockaden im ganzen Körper lösen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. 

Das Gewebe der Füße wird durch die sanfte Stimulation gelockert, was die Energie wieder frei durch den Körper fließen lässt. So können sowohl körperliche als auch psychische Blockaden abgebaut werden.

Sind bestimmte Fußreflexzonen druckempfindlich oder schmerzen, kann das auf ein Leiden des entsprechenden Organs hindeuten. Wurde ein erster Befund erstellt, kann eine weitere Massage der entsprechenden Bereiche die Selbstheilungskräfte anregen und Schmerzen lindern.

Diese Massage kann sowohl vorbeugend als auch therapiebegleitend oder nur zur Entspannung angewendet werden.

Fußreflexzonenmassage: Wirkung und Anwendungsbereiche

Die Idee, die hinter der Fußreflexzonenmassage steckt, ist eine gezielte Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Durch die sanfte Stimulation der entsprechenden Fußreflexzonen sollen so Krankheitsbeschwerden gelindert werden. Eine solche Fußmassage kann aber auch präventiv eingesetzt werden, um die Gesundheit zu stärken. 

Generell gibt es zwei Varianten der Reflexzonenmassage. Die erste wirkt beruhigend, die andere eher anregend. Die beruhigende Massage wird besonders zur Linderung von Schmerzen eingesetzt, die anregende, wenn ein Körperteil gestärkt werden soll. Welche Art am besten für Sie geeignet ist, können Sie am besten mit Ihrem Therapeuten oder Ihrer Therapeutin besprechen.

Eine Fußreflexzonenmassage kann zahlreiche Beschwerden lindern. Darunter auch die folgenden:

  • Gelenkschmerzen
  • Wirbelsäulenleiden
  • Verspannungen und Verkrampfungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Blasenentzündungen
  • Heuschnupfen
  • Erkältungen
  • Asthma
  • Zyklusstörungen
  • Kreislauf- und Blutdruckstörungen
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Arthritis
  • Ohrenrauschen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schlechte Stimmung und psychische Belastungen
  • Stress und innere Unruhe

Bei Schlafstörungen empfiehlt es sich, die Massage am späten Nachmittag oder Abend durchführen zu lassen, um die optimale Wirkung zu erzielen. Bei chronischen Krankheiten kann sie als Teil einer sogenannten “Umstimmungstherapie” eingesetzt werden. So soll das Immunsystem gestärkt und die Beschwerden verbessert werden. 

Speziell bei Frauen kann eine Fußreflexzonenmassage auch bei zyklusbedingten Problemen helfen. Regelmäßige Reflexzonen-Therapien können das Wohlbefinden während des gesamten Zyklus verbessern. Am besten ist eine Massage pro Woche über zwei Monate hinweg. Zur Gesundheitserhaltung ist dann auch eine Massage pro Monat ausreichend.

Was gibt es bei einer solchen Fußmassage zu beachten?

Eine Fußreflexzonenmassage sollte immer von geschultem Personal durchgeführt werden. Nur so kann sie optimal wirken und Nebenwirkungen vermieden werden. Außerdem gilt es, direkt vor der Fußreflexzonenmassage nichts mehr zu essen. Denn Verdauungsprozesse können die Wirkung der Massage mindern. 

Bei chronischen Beschwerden ist eine einmalige Behandlung nicht ausreichend. Hier sollten Sie regelmäßige Reflexzonenmassagen durchführen lassen. Falls einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft, sollten Sie aber dringend von einer Fußreflexzonenmassage absehen:

  • Risikoschwangerschaft
  • akute Entzündung
  • akute Infektionskrankheiten mit Fieber
  • Psychosen
  • Gelenk- oder Knochenprobleme an den Füßen
  • Fußpilz
  • offene Verletzung am Fuß
  • diabetischer Fuß
  • Morbus Sudeck im 1. Stadium (komplexes regionales Schmerzsyndrom, CRPS) am Fuß
  • Morbus Sudeck im 1. Stadium (komplexes regionales Schmerzsyndrom, CRPS) am Fuß

Fußmassage zu Hause: In 7 Schritten

Eine richtige Fußreflexzonenmassage sollten Sie immer von Fachpersonal durchführen lassen. Auch wenn die Wirkung nicht wissenschaftlich bewiesen ist, wohltuende Effekte hat sie allemal. 

Wohltuende Massagen zur Entspannung der Füße können Sie aber auch ganz einfach zu Hause durchführen. Gönnen Sie sich eine kleine Wellness-Auszeit für Ihre Füße. Zur Vorbereitung ist ein warmes Fußbad zu empfehlen. Wenn Sie möchten, können Sie gerne ein paar Tropfen Aroma-Öl (z.B. Lavendel) hinzugeben.

Entspannendes Fußbad

Ein entspannendes Fußbad ist ideal bei Stress und Fußbeschwerden.

Das lässt den ganzen Körper zur Ruhe kommen. Vielleicht hilft auch ein bisschen ruhige Musik, den Alltag hinter sich zu lassen. 

Trocknen Sie anschließend Ihre Füße mit einem weichen Handtuch ab und cremen Sie sie mit einer Lotion oder einem Massageöl Ihrer Wahl ein. Wickeln Sie den Fuß, den Sie als Zweites massieren, darin ein. So bleibt er angenehm warm.

Setzen Sie sich dann im Schneidersitz auf ein bequemes Kissen und nehmen Sie einen Fuß nach vorne. 

1. Üben Sie zunächst mit einem oder beiden Daumen sanften Druck direkt unterhalb des Zehenballens aus. Es geht nur um eine sanfte Stimulation. Üben Sie also nur so viel Druck aus, wie es für Sie angenehm ist.

2. Gehen Sie mit dem Daumen in kreisenden Bewegungen über den ganzen Mittelfuß. Zur Entlastung der Hand können auch Massagebälle oder Massage-Roller verwendet werden.

3. Nehmen Sie sich danach jede Zehe einzeln vor. Drücken Sie nacheinander jede Zehenkuppe sanft zwischen Daumen und Zeigefinger. Verringern Sie den Druck, wenn es für Sie unangenehm ist.

4. Strecken und beugen Sie Ihre Zehen zur Lockerung und Förderung der Durchblutung.

5. Wandern Sie dann mit den Daumen zurück über die Fußsohle bis zur Ferse. Massieren Sie diese in langsamen Bewegungen.

6. Gehen Sie dann weiter zum Fußgelenk und lassen Sie Ihre Finger über die Fessel wandern.

7. Zum Schluss können Sie sanft über den Rist (oberen Fuß) streichen und die Massage am zweiten Fuß von vorne beginnen.

Wenn Sie die Füße von einer anderen Person massieren möchten, gehen Sie genau gleich vor. Bitten Sie die Person aber, sich bequem auf den Rücken zu legen. Massieren Sie die Ballen, den Mittelfuß, die Zehen, die Fessel und den Rist sanft mit kreisenden Bewegungen. Der Druck Ihrer Finger sollte weder zu leicht (das kann kitzeln) noch zu fest (das kann schmerzen) sein. Die Zehen und der Mittelfuß sollten aber immer vorsichtig massiert werden!

Sprechen Sie immer wieder mit der Person, die Sie massieren und stellen Sie sicher, dass Sie einen angenehmen Druck ausüben. Denn manche Personen sind an bestimmten Zonen des Fußes sehr empfindlich.

Druckempfindlichkeit oder leichte Schmerzen an bestimmten Stellen am Fuß sind nicht ungewöhnlich. Kommunizieren Sie mit Ihrem Gegenüber. Wird der massierten Person schlecht oder fühlt sie sich unwohl, brechen Sie die Massage aber bitte sofort ab. 

Auch Akupressurmatten oder viel Barfuß gehen können die Durchblutung der Füße anregen und die Fußreflexzonen stimulieren. Tragen Sie außerdem immer passendes Schuhwerk, um langfristige Schädigungen Ihrer Füße zu vermeiden.

Entspannen kann eine Fußreflexzonenmassage also allemal und lästige Fußschmerzen können damit gelindert werden. Probieren Sie sie beim nächsten Wellnesstag doch einfach mal aus! Wenn Sie eine längere Behandlung durch eine solche Massage möchten, empfehlen wir Ihnen, sich an ausgebildetes Fachpersonal zu wenden. 

Rudolf Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.