Plantarfasziitis:
Ursachen und Symptome bei Fußsohlen-Schmerzen

Eine Plantarfasziitis ist eine der häufigsten Ursachen für Fußsohlen-Schmerzen. Welche Ursachen sie hat, in welchen Symptomen sie sich äußert und wie man sie richtig behandeln kann, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag zeigen.

Was ist eine Plantarfasziitis?

Als Plantarfasziitis – auch fasciitis plantaris oder englisch „plantar fasciitis“ genannt – wird eine durch Überlastung ausgelöste Entzündung der Plantarfaszie (englisch „plantar fascia“) bezeichnet. Diese verläuft vom Fersenbein aus an der Fußsohle fächerförmig in Richtung der Zehen und stabilisiert den Fuß bei Belastungen, ähnlich wie ein Stoßdämpfer.

Wenn die Sehnenplatte dauerhaft überlastet wird, kommt es zu kleinen Verletzungen, die die Plantarfaszie reizen und schließlich zu einer Entzündung der Plantarfaszie führen können. Dies verursacht Schmerzen an der Fußsohle, insbesondere im Bereich der Ferse. Sie kann an einer oder auch an beiden Seiten vorkommen.

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Nicht zu verwechseln ist die Plantarfasziitis allerdings mit dem Fersensporn. Dieser kann als Reaktion auf eine langanhaltende Entzündung der Plantarsehne entstehen, wenn der Körper versucht, die gereizte Sehne durch Kalkablagerungen zu reparieren. Das führt schließlich dazu, dass sich eine kleine Verknöcherung am Fersenknochen bildet – der sogenannte Fersensporn – die meist zusätzlich Schmerzen verursacht.

Ursachen für eine plantare Fasziitis

Eine Plantarfasziitis ist eine sehr häufige Ursache, wenn die Fußsohle schmerzt: etwa 10 von 100 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens daran, wobei Frauen häufiger davon betroffen sind als Männer. Es gibt aber auch einige Risikofaktoren, die eine Plantarsehnenentzündung begünstigen:

1. Mechanische Überbelastung

Eine der häufigsten Ursachen für eine Plantarfasziitis ist eine Überlastung der plantaren Sehnenplatte und untrainierter Muskulatur, v.a. im Zusammenhang mit Sport. Besonders Laufen (das sogenannte Läuferknie) oder Springen sowie Rückschlagsportarten und Tanzen sind Risikosportarten.

Auch Berufe, die mit langem Stehen oder schwerem Tragen verbunden sind oder langes Laufen auf hartem Untergrund können zu einer Überlastung der Plantarfaszie führen. Wer beispielsweise mit Joggen anfangen will, sollte sich langsam an die Belastung gewöhnen und von Anfang an auf hochwertige Laufschuhe (idealerweise mit maßgefertigten Einlagen) setzen.

Eine belastungsbedingte Reizung der Plantarsehne kann aber auch durch Überbelastung, beispielsweise durch Übergewicht begünstigt werden.

2. Fußfehlstellungen

Vor allem der häufig auftretende Knick-Senkfuß – aber auch ein Hohl- oder Plattfuß – können eine Plantarsehnenentzündung auslösen, da die veränderte Anatomie die Faszie zusätzlich belasten kann.

3. Verkürzte Muskulatur oder Sehnen

Verkürzungen bei Muskeln oder Sehnen v.a. der Wadenmuskulatur und Achillessehne führen dazu, dass auch die Plantarfaszie an der Fußsohle ständig unter Zug steht. Das kann auf Dauer die Sehne reizen und zu einer Entzündung führen.

4. Falschen Schuhwerk

Schlechtsitzende Schuhe sind immer ein Risiko für die Fußgesundheit. So können unbequeme Schuhe z.B. mit einem zu harten Absatz, zu harter Sohle oder ohne ausreichende Dämpfung eine Reizung der Sehnenplatte an der Fußsohle hervorrufen.

5. Entzündliche Erkrankungen

Da durch entzündliche Erkrankungen wie Gicht, Arthritis oder Morbus Bechterew das gesamte Sehnengewebe angegriffen wird, kann auch die plantare Faszie davon betroffen sein.

6. Alter

Besonders Personen im Alter von 45 bis 65 Jahren sind von einer Plantarfasziitis betroffen, da mit zunehmendem Alter die Elastizität der Sehnen und das Fettpolster unter der Ferse nachlassen. Dadurch kann es häufiger zu Verletzungen und Reizungen der Sehnen kommen, die dann wiederum zu Fersenschmerzen führen.

Symptome bei einer Plantarfasziitis

Eine Plantarfasziitis äußert sich in Form von Schmerzen an der Fußsohle, die als stark brennend oder ziehend beschrieben werden – als ob man über Glas laufe. Sie treten vor allem im Bereich der Ferse auf, können aber in die gesamte Fußsohle strahlen. Manchmal ist eine leichte Schwellung zu erkennen und die Fußsohle kann sich steif anfühlen.

Die Beschwerden verschlimmern sich dabei schleichend. Anfangs sind vor allem Schmerzen beim ersten Auftreten am Morgen – der sogenannte Anlaufschmerz – typisch. Im Laufe des Tages bessern sie sich meist und erst nach einem langen Arbeitstag macht sich die Entzündung wieder bemerkbar.

Fersenschmerzen

Fersenschmerzen. Bild: ©Andrey Popov – stock.adobe.com (Datei Nr.: 298453553)

Wenn die Plantarsehnenentzündung bereits länger andauert, können die Fersenschmerzen auch länger anhalten und sogar im Ruhezustand und in der Nacht auftreten.

Fußsohlen-Schmerzen: Behandlungsmöglichkeiten

In den meisten Fällen lassen die Fußsohlen-Schmerzen bei einer Plantarfasziitis auch ohne Behandlung nach und in knapp 95% der Fälle kann durch konservative Behandlungsmöglichkeiten innerhalb von einem Jahr Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Gewöhnlich lässt eine frühzeitige Behandlung die Schmerzen aber bereits nach wenigen Monaten wieder verschwinden und verhindert, dass die Erkrankung chronisch wird. Dennoch ist ein wenig Geduld gefragt, denn eine erneute Überbelastung kann die Beschwerden verschlimmern und länger andauern lassen.

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Plantarfasziitis: Hausmittel zur schnellen Hilfe

In der Mehrheit der Fälle unterstützen bei einer Plantarfasziitis Hausmittel bei der Linderung und Bekämpfung der Schmerzen in der Fußsohle.

Schonen

Zunächst ist es wichtig, den betroffenen Fuß zu schonen, da eine weitere Überlastung die fasciitis plantaris noch verschlimmern kann. Der Fuß muss aber nicht komplett ruhiggestellt werden.

Sportler sollten weniger belastende Techniken und ein kürzeres Training wählen sowie ausreichend Pausen einlegen. Meist ist eine Ruhepause von 2 bis 4 Wochen ausreichend, nach der das Trainingspensum langsam wieder gesteigert werden kann.

Kühlen

Um die Schmerzen zu lindern, kann der Fuß mit einer Kühlkompresse, Quarkwickeln oder Ähnlichem gekühlt werden. Vor allem vor Belastungen kann das als angenehm empfunden werden und auch Fußwechselbäder sind hier zu empfehlen.

Massagen

Wenn die Fußsohle schmerzt, kann auch eine Massage die Beschwerden lindern. Dafür entweder mit der Hand die betroffene Fußsohle mit leichtem Druck entlang streichen oder mithilfe eines Tennis-/ Massageballs, eines Igelballs oder einer Faszienrolle die schmerzenden Punkte der Plantarfaszie im Stehen kreisend massieren.

Hausmittel und Selbstbehandlungen haben ihre Grenzen: Wenn die Fußsohle länger schmerzt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nur so können die Beschwerden diagnostisch abgeklärt und langfristig bekämpft werden!

Dehnübungen

Bei einer Plantarfasziitis können auch verschiedene Dehnübungen zur Entspannung und Linderung der Schmerzen beitragen. Etwa 72% der Betroffenen half das Dehnen gegen die schmerzende Fußsohle.

Plantarfasziitis-Übungen

Die folgenden Übungen wirken dabei in gleicher Weise auch gegen Fersensporn.

Übung #1: Sitzende Dehnung der Plantarfaszie

Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen Sie den Außenknöchel des betroffenen Fußes auf den Oberschenkel des anderen Beines ab. Ziehen Sie nun die Zehen des schmerzenden Fußes mit einer Hand in Richtung des Schienbeins, bis eine Dehnung zu spüren ist.

Mit der anderen Hand die Fußsohle, die schmerzt, leicht von der Ferse bis zu den Zehen entlang streichen. Die plantare Sehnenplatte sollte sich gespannt anfühlen. Diese Dehnung etwa 10 Sekunden halten und 10-mal ausführen.

Übung #2: Stehende Dehnung der Plantarfaszie

Stellen Sie sich mit etwas Abstand vor eine Wand mit dem Blick zu dieser. Ziehen Sie die Zehen des schmerzenden Fußes leicht an und stellen Sie sie gegen die Wand, sodass die Zehen die Wand berühren und die Ferse am Boden ist.

Ferse und Zehen müssen sich dabei in einer Linie befinden. Um das Gleichgewicht zu halten, kann man sich an der Wand abstützen. Das Körpergewicht wird langsam in Richtung Wand verlagert. Diese Position jeweils 10 Sekunden halten und erneut 10-mal wiederholen.

Übung #3: Kniende Dehnung der Plantarfaszie

Für diese Übung gehen Sie zunächst in den Vierfüßlerstand und stellen sie Zehen auf. Nun den Po in Richtung der Fersen schieben, bis Sie eine Dehnung in der Fußsohle spüren. Für eine intensivere Dehnung können Sie Ihren Oberkörper aufrichten. Halten Sie die Dehnung etwa eine Minute und wiederholen Sie sie 3-mal.

Professionelle Behandlung bei Plantarfasziitis

Spätestens, wenn die Beschwerden länger anhalten oder sogar schlimmer werden, sollte ein Arzt – ein Hausarzt oder ein Facharzt für Orthopädie – aufgesucht werden. Dort kann die Ursache durch eine Untersuchung bestimmt und gezielter behandelt werden.

Meist ist bereits ein ärztliches Gespräch ausreichend, um eine Diagnose zu stellen, es können aber auch weitere Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall zum Einsatz kommen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Mögliche Behandlungsmethoden bei einer Plantarfasziitis sind:

 

Orthopädische Einlagen

Einlagen können dann bei einer Plantarfasziitis eingesetzt werden, wenn diese aufgrund von einer Fußfehlstellung entstanden ist. Die Fehlstellung kann durch orthopädische Einlagen individuell korrigiert und somit die Plantarfaszie entlastet werden.

Tapes und Bandagen

Die akuten Schmerzen können bei einer Plantarfasziitis durch Tapen oder Bandagen reduziert werden. Das stabilisiert den Fuß und soll die betroffene plantare Sehnenplatte entlasten.

Medikamente

Kurzfristig können schmerzlindernde und entzündungshemmende Schmerzmittel (wie z.B. Arnikasalbe) oder auch Kortisolspritzen die Beschwerden mindern. Eine solche Behandlung muss aber mit einem Arzt abgeklärt werden, da sie mit Risiken verbunden ist.

Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)

Durch Schallwellen, die mit hohem Druck auf die Fußsohle geleitet werden, sollen die Zellen zur Produktion von antientzündlichen Stoffen angeregt werden.

Physiotherapie

Physiotherapeuten können Ihnen Übungen zur Mobilisierung und Entspannung der Plantarfaszie zeigen.

Fußmassage bei Plattfuß

Physiotherapie bei Plantarfasziitis. 

Operation

Eine Operation ist nur in sehr seltenen Fällen notwendig und die letzte Möglichkeit. Durch sie kann die Spannung der Plantarfaszie reduziert werden oder – sofern die Entzündung mit einem Fersensporn zusammenhängt – dieser entfernt werden.

Plantarfasziitis vorbeugen

Da eine Plantarfasziitis langwierig sein kann und der Körper Zeit braucht, um eine solche Entzündung zu bekämpfen, ist das beste Mittel: vorbeugen. Achten Sie darauf, passende Schuhe mit gutem Halt und gedämpften Sohlen zu tragen. Diese verringern die Belastung auf die plantare Faszie und vermeiden eine Entzündung.

Auch eine Überbelastung der Plantarfaszie sollte vermieden werden. Sportlerinnen und Sportler sollten sich vor dem Training gut aufwärmen und zu extreme oder ungewohnte Belastung so gut es geht reduzieren. Für übergewichtige Personen ist es wichtig, ihr Gewicht zu kontrollieren, um auf Dauer eine gute Fußgesundheit zu gewährleisten.

Bei wiederkehrenden Fußsohlen-Schmerzen sollten Sie ihren Arzt aufsuchen. Nur so kann die Ursache – beispielsweise eine Fußfehlstellung – frühzeitig erkannt und therapiert werden. Eine Plantarfasziitis kann somit schon im Ansatz verhindert werden.

Titelbild: ©catinsyrup (Datei Nr.: 186444594)

Rudolf Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.