Metatarsalgie: Ursachen, Symptome & Behandlung

Metatarsalgie ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern „Metatarsus“ (Mittelfuß) und algos für (Schmerz) und stellt einen Oberbegriff für Schmerzen dar, die am Mittelfuß auftreten. Meist sind diese belastungsabhängig, treten also beim Gehen oder Abrollen des Fußes auf.

Was ist Metatarsalgie?

Metatarsalgie beschreibt Schmerzen am Mittelfuß, bei denen sich das Schmerzzentrum häufig unter dem zentralen Zehenballen befindet. Die Schmerzen sind zwischen dem 2. und 4. Strahl (Zehen mit zugehörigen Mittelfußknochen) zu spüren. Nicht selten gehen Schwielen oder Dornwarzen am Fuß damit einher.

Metatarsalgie Symptome

Betreffend die Symptomatik kann vor allem zwischen zwei Arten des Schmerzes unterschieden werden. Treten die Schmerzen plötzlich und übermäßig stark auf, können sie durch eine Stressfraktur hervorgerufen werden.

Nimmt die Intensität der Schmerzen hingegen mit der Zeit zu und werden sie zunehmend schlimmer, liegt der Grund oft in einer chronischen Nervenreizung, wie es etwa bei Morton Neurom der Fall ist.

Metatarsalgie Ursachen

Die Ursachen einer Metatarsalgie sind vielfältig. Der orthopädische Facharzt oder die orthopädische Fachärztin kontrolliert den Fuß genau, um anschließend die richtige Diagnose stellen zu können. Im Folgenden werden häufige Ursachen näher erläutert.

Unterschieden wird in der Medizin grundsätzlich zwischen primärer und sekundärer Metatarsalgie. Als primäre Metatarsalgie werden Schmerzen bezeichnet, die als Folge von Verformungen oder anderen Problemen im Fußbereich auftreten. Dazu zählen beispielsweise:

Bei der sekundären Metatarsalgie sind die Schmerzen auf Allgemeinerkrankungen zurückzuführen. Dazu gehören etwa:

  • Gicht
  • Rheuma
  • Durchblutungsstörungen

Morton Neurom

Durch andauernde Reizung der Nerven kann eine chronische Nervenentzündung entstehen. Bei einem Morton Neurom handelt es sich um eine Erkrankung der Nerven im Mittelfuß, die von teils starken Schmerzen an den Fußballen und Zehengrundgelenken begleitet wird.

Morton Neurom Grafik

Ein Morton Neurom ist eine Verdickung des Vorfußes. Bild: ©ellepigrafica – stock.adobe.com (Datei Nr.: 176273203)

Hervorgerufen wird sie durch eine Kompression der Plantarnerven, die sich zwischen den Köpfen der Mittelfußknochen befinden. Als Reaktion darauf kommt es zu einer Verdickung des Bindegewebes rund um die Nerven.

Diese soll zunächst als eine Art Puffer dienen und federt die Knochen von den Nerven ab. Allerdings werden die Nerven mit der Zeit dadurch noch stärker eingeengt und Schmerzen entstehen.

Meistens tritt ein Morton Neurom zwischen dem 3. Und 4. Mittelfußknochen, also im dritten Zehenzwischenraum, auf. Zwischen 2. und 3. Mittelfußknochen kommt es seltener vor. Zudem sind ebenso mehrere Morton Neurome an einem Fuß möglich.

Fußfehlstellungen

Fehlstellungen der Füße

Eine Fehlstellung des Fußes kann genauso Mittelfuß-Schmerzen zur Folge haben. Beim sogenannten Spreizfuß weiten sich die Mittelfußknochen auf, der Fuß spreizt sich – daher auch der Name. Durch eine Veränderung der Druckverhältnisse wird der Fuß, in diesem Fall die Mittelfußknochen, falsch belastet.

Dies wiederum reizt die Mittelfußgelenke und -köpfchen. In weiterer Folge kann es zu einer Entzündung der Mittelfußknochen kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit der Entstehung von Ganglionen. Das sind kleine Aussackungen der Schleimhaut aus den Gelenken oder Sehnen.

Hallux Valgus

Ein Spreizfuß ist in den meisten Fällen Mitgrund für die Entstehung eines Hallux Valgus, einer Spreizzehe. Der Vorfuß verbreitert sich mit Verlauf der Erkrankung und ruft dadurch Schmerzen am Zehengrundgelenk hervor. Da der 1. Mittelfußknochen atypisch belastet wird kommt es schnell zu einer Über- bzw. Fehlbelastung der restlichen Mittelfußknochen und folglich zu einer Metatarsalgie.

Hallux valgus

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Weitere Ursachen

Wie zu Beginn angeführt, kann zusätzlich eine Gelenküberlastung Ursache einer Metatarsalgie sein. Insbesondere bei einer erhöhten Bewegungsfähigkeit der Gelenke und damit zusammenhängender Instabilität werden die Gelenke falsch und übermäßig belastet.

Darüber hinaus bringen auch eine Kapselverletzung, eine plantare Plattenverletzung oder Arthritis Schmerzen im Mittelfuß mit sich.

Metatarsalgie Diagnostik

Bei der Diagnose der Schmerzen am Mittelfuß werden pedobargraphische Untersuchungen getätigt. Das sind Untersuchungen, die unter Belastung des Fußes stattfinden, um zu sehen, wie sich der Fuß beim Auftreten verhält und wo der Grund für die Schmerzen liegt.

Dabei kommen im Boden eingelassene Druckmessplatten zum Einsatz. Zudem wird die Beweglichkeit des Fußes und der Gelenke getestet, um eine eventuell erhöhte Bewegungsfähigkeit aufzuweisen.

Zur weiteren Differenzierung der Schmerzen können ebenso kernspintomographische Untersuchungen angewendet werden.

Metatarsalgie Behandlung

Welche Therapiemöglichkeit gewählt wird, hängt vom Entstehungsprozess der Metatarsalgie sowie von der Gesamtfuß- und insbesondere der Zehenstellung ab.

Wird eine Spreizfuß-Fehlstellung als Hauptverursacher angeführt, so reicht es häufig dem mit passenden orthopädischen Schuheinlagen entgegenzuwirken.

Orthopädische Einlagen

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Ist eine Instabilität der Gelenke für die Schmerzen verantwortlich, so wird meist, zusätzlich zu entsprechenden Einlagen, eine Versteifung der betroffenen Gelenke vorgenommen. Die orthopädischen Metatarsalgie-Einlagen sorgen in diesem Fall dafür, dass der Mittelfußbereich angehoben wird.

Bei einer Morton-Neuralgie werden spezielle Pelotten angefertigt, die den schmerzenden Bereich im Fuß unterstützen sollen. Die Verabreichung von Medikamenten wie Cortison oder aus Eigenblut erstellte Seren mittels einer Injektionsbehandlung kommt nur selten vor.

Bezüglich einer nötigen Operation gibt es durchaus schonende Möglichkeiten im Rahmen der perkutanen, minimal-invasiven Fußchirurgie. Ob und wenn ja, welcher Operationsweg notwendig ist, wird ausgiebig mit dem Arzt besprochen.

Im Zuge jeder Behandlungsform muss die Fußmuskulatur anhand bestimmter Übungen und einer Physiotherapie trainiert und gestärkt werden, sodass sich die allgemeine Stabilität erhöht. Spitz zulaufende Schuhe oder hohe Absätze sind grundlegend zu vermeiden.

Rudolph Forster

Geschäftsführer Forster Schuh- & Orthopädietechnik

Rudolf Forster ist Geschäftsführer und seines Zeichens Meister für Orthopädieschuhtechnik. Ein hoher Qualitätsstandard und absolute Kundenzufriedenheit sind für ihn genauso wichtig wie die Fachkompetenz und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter/innen.

Titelbild: ©Elnur – stock.adobe.com (Datei Nr.: 244423360)